Die Errichtung von Gedenkstätten, das Aufstellen von Denkmälern, das Anbringen von Gedenktafeln, die Kenntlichmachung historischer Orte, die Etablierung von Museen und von Zentren der Aufarbeitung sind wichtige Teile kommunaler Erinnerungskultur. Woran will man erinnern, wessen will man gedenken, wen will man würdigen? Und was soll lieber nicht erinnert werden?
Hierüber diskutierten am Samstag, den 18.11. ab 11 Uhr in der Gedenkstätte Lindenstraße, Posdam die Teilnehmenden mit Silvana Hilliger, Potsdam und Heide Schinowsky, Leiterin des Menschenrechtszentrum Cottbus.
Der Blick auf Geschichte hat verschiedene Perspektiven. Oft sind verschiedenste Akteure mit je unterschiedlichen Positionen involviert. Das können zum Beispiel Opfergruppen der jüngsten deutsch-deutschen Vergangenheit, Aufarbeitungsinitiativen, Ortschronist*innen, Historiker*innen, Journalist*innen, Kulturschaffende oder Politiker*innen sein. Die Auseinandersetzung darum, was erinnert werden soll und was nicht, erhitzt mitunter die Gemüter und kann zu Konflikten führen. Dies als zivilgesellschaftlichen Prozess fruchtbar zu machen, stärkt die Demokratie und die Verbundenheit der Akteure und Bürger*innen mit ihrer Region.
In dem Seminar stellte Silvana Hilliger unterschiedliche Aspekte regionalgeschichtlicher Themenfelder und Betroffenengruppen vor, die für Brandenburger Kommunen eine erinnerungspolitische Relevanz haben und sie beleuchtet ethematische Lücken.
Heide Schinowsky diskutierte am Beispiel des Menschenrechtszentrum Cottbus die Aspekte: Welche Bedeutung hat die Zusammenarbeit mit Kommune und Zivilgesellschaft? Wie arbeitet man überparteilich? Wie schafft man mit einem historischen Thema einen Gegenwartsbezug?
Das Seminar wurde ergänzt durch eine Führung durch die Gedenkstätte.
(c) alle Bilder Havekost